Natur- & Klimaschutz 
eines der wichtigsten Anliegen in unserer Zeit - auch hier in Obersulm

Aktiver Klimaschutz in Obersulm von Bürger für Bürger

Sie haben Lust, sich für mehr Klimaschutz vor Ort einzusetzen, Obersulm zukunftsfähig zu machen und tolle Projektideen umzusetzen? Ihnen hat bisher vielleicht nur ein Anknüpfungspunkt gefehlt, um loszulegen? Dann sind Sie beim Verein "Klimaforum Wir Obersulm" genau richtig.

"Klimaforum Wir Obersulm"“ unterstützt engagierte Bürger:innen bei der Entwicklung und Umsetzung von kleinen oder auch größeren Klimaschutzprojekten vor Ort. Ob Sie sich für Photovoltaik-Anlagen, Ladesäulen, E-Mobilität, Biodiversität, Artenvielfalt, erfolgreiche Klimakommunikation oder die Bildungsarbeit mit Kindern und Erwachsenen interessieren – bei "Klimaforum Wir Obersulm" können Sie Ihr ganz persönliches Herzensprojekt mit unserer Unterstützung anstoßen.
Wir begleiten Sie von Beginn an, entwickeln gemeinsam mit Ihnen und der Gemeinde Obersulm Projektideen, und beraten zu passenden Fördermitteln.

Weitere Informationen finden sie auf der offiziellen Seite des Klimaforums.

Veranstaltungen / Projekte / Aktionen

Einladung zur Informationsveranstaltung "Engergiewende Vor Ort" am 16.10.2025

Vor Ort erzeugten Strom mit den Nachbarn teilen – das ist Energy-Share!

Was steckt dahinter und wer profitiert davon?

Bereits 2018 wurde eine EU-Richtlinie zur Förderung erneuerbarer Energien verabschiedet. Sie erlaubt, dass wer „an Ort und Stelle innerhalb definierter Grenzen für die Eigenversorgung erneuerbare Elektrizität erzeugt, diese auch speichern oder verkaufen darf“. Länder wie Italien und Österreich haben dies bereits in nationales Recht umgesetzt. In Deutschland gibt es seit 2024 den „Gesetzentwurf zur gemeinsamen Nutzung elektrischer Energie aus Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien“ (§42c EnWG).

Ziel des Entwurfs ist es, die Energiewende zu stärken, Verbraucher zu beteiligen und die Integration erneuerbarer Energien ins Energiesystem zu optimieren – auf drei Ebenen:

1. Netzdienlichkeit
Wer lokal erzeugten Strom selbst nutzt oder teilt, verkürzt Transportwege, reduziert Netzengpässe und mindert den Bedarf teurer Netzausbaumaßnahmen. Gleichzeitig wird das Stromnetz widerstandsfähiger gegenüber Lastspitzen.

2. Marktdienlichkeit
Verbraucher und Erzeuger können aktiv am Stromhandel teilnehmen. Neue Geschäftsmodelle und Energiegemeinschaften entstehen. Verbraucher beziehen gezielt grünen Strom aus der Region und gestalten den Energiemarkt mit.

3. Systemdienlichkeit
Durch intelligente Steuerung von Erzeugung und Verbrauch – z. B. via Smart Meter oder flexible Tarife – lässt sich die Nachfrage besser an das Angebot anpassen. Speicher und steuerbare Lasten werden einfacher integriert, was das Gesamtsystem flexibler und stabiler macht.

Die Vorteile für Verbraucher:

  • Kosteneinsparungen: Günstigerer Strom durch Eigenverbrauch und Teilnahme an neuen Geschäftsmodellen.
  • Transparenz & Mitbestimmung: Die Herkunft des Stroms ist nachvollziehbar, die Nutzung kann aktiv gesteuert werden.
  • Teilnahme an der Energiewende: Jeder kann zur Dekarbonisierung beitragen – auch ohne eigene PV-Anlage.
  • Stärkung der Gemeinschaft: Lokale Energienetze fördern Zusammenhalt und gemeinsames Nutzen erneuerbarer Energien.

Energy Share nach §42c EnWG wird damit zu einem zentralen Baustein für eine erfolgreiche Energiewende: Netz-, Markt- und Systemdienlichkeit stärken Verbraucher und machen das Energiesystem zukunftsfähig.

Das Klimaforum Obersulm lädt alle Interessierten Bürgerinnen und Bürger herzlich zur Informationsveranstaltung "Energiewende Vor Ort" ein.

Thema:                  Energiewende vor Ort. „Wie Strom preiswert und gerecht vor Ort teilen? 

Wann:                    Donnerstag, den 16.10.2025, 19.00 Uhr

Wo:                        Kultursaal Obersulm-Affaltrach

Referent:               Armin Müller-Scheerschmidt von make-it LK HN

Einladung zur Informationsveranstaltung am 17.07.2025:
„Viel Geld sparen und Klima schützen – Klarheit statt Verunsicherung“

Obersulm Einwohner gründen Klimaforum im Bürgerverein "Wir Obersulm" - Ziel: Projekte zur Energiewende und Umweltschutz

 – Die Michael-Beheim-Schule in Obersulm gehört zu den kommunalen Gebäuden, die mit Photovoltaik ausgestattet sind. Dem Klimaforum schwebt vor, dass eine  Bürgerenergiegenossenschaft Gleiches auf Privatgebäuden finanziert. Foto: Gemeinde Obersulm
– Die Michael-Beheim-Schule in Obersulm gehört zu den kommunalen Gebäuden, die mit Photovoltaik ausgestattet sind. Dem Klimaforum schwebt vor, dass eine  Bürgerenergiegenossenschaft Gleiches auf Privatgebäuden finanziert. Foto: Gemeinde Obersulm

Die Einwohner aktiv beim Klimaschutz einzubeziehen, das ist von Anfang an die Devise des Klimaschutzmanagers der Gemeinde Obersulm, Stefan Fuchs, gewesen. Deshalb hat sich die Kommune auch an KlikKS beteiligt, was für Klimaschutz in kleinen Kommunen und Stadtteilen steht. Das Projekt von Bundeswirtschaftsministerium und Nationaler Klimaschutzkonferenz hatte das Ziel, durch ehrenamtliche Paten den Klimaschutz vor Ort voranzubringen. Nach drei Jahren ist es im Februar ausgelaufen. Die engagierten Mitstreiter in Obersulm haben Lust, weiterzumachen. Sie haben sich einen neuen Namen gegeben und eine neue „Heimat“ gesucht. Das Klimaforum mit bisher zwölf Einwohnern schlüpft unter das Dach von „Wir Obersulm“, dem 2009 gegründeten Bürgerverein.

Passend zum Leitbild „Es ist naheliegend, dass wir uns dort ansiedeln“, sagt Udo Splettstößer, der 2023 das Repair-Café initiiert hat, ebenfalls unter Regie von „Wir Obersulm“. „Unser Denken und Handeln ist vom Grundsatz der Nachhaltigkeit geprägt. Wir sind uns der Verantwortung für künftige Generationen bewusst. Wir schonen die Umwelt und gehen verantwortlich mit den Lebensgrundlagen um“: So lautet eines der Leitbilder, die sich die Gemeinde 2009 unter Bürgerbeteiligung gegeben hat und für deren Umsetzung und Weiterentwicklung der Bürgerverein eintritt. Das Klimaforum passe zu den Vereinszielen, meint Splettstößer.

Im Rahmen von KIikKS fand Stefan Fuchs eine Handvoll Klimaschutzpaten, die den monatlichen Energiestammtisch 2024 ins Leben riefen, der über er- neuerbare Energien informierte und Austausch bot. „Er wurde richtig gut angenommen“, sagt Fuchs. Aber: Das Themenfeld Klimaschutz sei viel breiter gefächert, und deshalb will das Klimaforum, dem Fuchs als Schnittstelle zu Verwaltung und Gemeinderat angehört, mehr sein als „nur“ eine Veranstaltungsreihe.

Die wird zwar eine der drei Säulen der Bürgerbeteiligung bilden, wie Mitstreiter Karl-Heinz Warnecke sagt. Information und Aufklärung zur Energiewende, zu Biodiversität und grüner Landwirtschaft wird es weiterhin geben. Struktur reinbringen, den Weg aufzeigen, wie jeder Einzelne zur Energiewende und zur Verringerung des CO2-Ausstoßes beitragen kann, nennt Fuchs die Intention.

Aktivitäten vor Ort sind ein weiteres Standbein. Im Herbst sind Pflanzaktionen geplant von zwei Mikrowäldchen am Breitenauer See und beim Sport- centrum, unterstützt durch das EU-Leader-Programm. Viele Projekte mit möglichst vielen Bürgern: Das schwebt Fuchs vor.

Eine Bürgerenergiegenossenschaft nennt Warnecke als dritte Säule. In großem Stil soll die Energiewende vorangetrieben werden durch die Erzeugung von grünem Strom. Eine Genossenschaft könnte zum Beispiel auf privaten

Dächern Photovoltaikanlagen finanzieren. „Unsere Dächer sind schon voll“, weist Fuchs darauf hin, dass die Kommune viele gemeindeeigenen Gebäude bereits bestückt hat. Warnecke denkt auch an Agri-Photovoltaik in den Weinbergen.

Keimzelle „Wir wollen die Keimzelle sein für solche Projekte“, sagt Udo Splettstößer. „Es geht darum, Möglichkeiten zu beleuchten, um erneuerbare Energien voranzutreiben und Akteure zu finden“, die ihre Fachexpertise einbringen würden, ergänzt Fuchs. Er wünscht sich auch Familien in den Reihen des Klimaforums, um die junge Generation beim Klimaschutz einzubinden. Er ist sehr zufrieden über die „gute Truppe.“

„Das muss sich entwickeln“, ist den drei Teilnehmern klar. „Es wird nichts vorgegeben“, betont Fuchs. „Wir Bürger haben über den Klimaschutzmanager direkten Zugang zur Gemeinde. So können wir etwas bewegen“, ist Splettstößer überzeugt.

(Von der Redakteurin Sabine Friedrich - Stimme.de)


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